Ein Wochenende in Graz ist immer wieder eine gute Idee!
Die Hauptstadt der Steiermark ist mit etwa 288.800 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Österreichs. Das Kernstück der mittelalterlichen Altstadt ist der Hauptplatz mit dem ursprünglich 1550 erbauten und Anfang des 19. Jahrhunderts neu errichtetem Rathaus. In den umliegenden schmalen Gassen mit wunderschönen Renaissance- und Barockgebäuden findet man alle möglichen Restaurants und Geschäfte.
Kunsthaus Graz
Das Kunsthaus Graz – im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt 2003 erbaut – kennt man auch als Seeschnecke, Nilpferdbaby oder als „freundlichen Außerirdischen“ und ist ein architektonisches Wahrzeichen von Graz. Der neue Teil des Gebäudes grenzt unmittelbar an das zwischen 1846 und 1848 errichtete „Eiserne Haus“, dessen denkmalgeschützte Fassade erhalten blieb. Das Kunsthaus liegt am Ufer der Mur und zeigt zeitgenössische Kunst. An Wochenenden finden Führungen statt, man kann aber auch über die App „Cultural Places“ unter anderem die Architekturführung machen. Ich habe diese Variante gewählt und das hat super funktioniert. Im Erdgeschoß befindet sich das Kunsthauscafé, das durchaus einen Besuch wert ist – nähere Informationen dazu findest du hier: http://kunsthauscafe.co.at/
Für meinen Aufenthalt hatte ich das Joanneums-48h-Ticket. Führungen und Workshops sind im Preis nicht enthalten, diese können an der Kasse bezahlt werden. Weitere Informationen findest du hier: https://www.museum-joanneum.at/kunsthaus-graz/ihr-besuch/eintrittspreise
Schlossberg
Der Schlossberg ist Sehenswürdigkeit, Naherholungsgebiet und Aussichtspunkt zugleich! Wie man auf den Schlossberg kommt? Mit der Schlossbergbahn, dem Schlossberglift oder über 260 Stufen bis zum Uhrturm. Ich habe mich für den gläsernen Schlossberglift entschieden, mit dem man in 1,5 Minuten auf den Schlossberg gebracht wird. Dieser ist behindertengerecht angelegt und kosten für einen Erwachsenen € 1,70. Auf dem Schlossberg findet man mehrere Sehenswürdigkeiten.
So zum Beispiel das Wahrzeichen von Graz – der Uhrturm. Bereits im 13. Jahrhundert wird ein Turm an dieser Stelle des Berges erwähnt. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts erhielt der Uhrturm im Zuge der Neubefestigung des Schlossbergs sein heutiges Aussehen. Vor Radio, Fernsehen und Internet waren die Kirchen- und Turmglocken wichtige Nachrichtenquellen für die Bevölkerung. Noch heute sind im Uhrturm drei Glocken erhalten: die Stundenglocke aus dem Jahr 1382, die älteste erhaltene Glocke von Graz; Die Armesünderglocke (um 1450) kündigte bis ins 19. Jahrhundert die Hinrichtungen an und läutete später, als sogenannte Lumpenglocke, zur Sperrstunde; und die Feuerglocke (1645) zeigte einst Feuerausbrüche an.
Der 1588 im Auftrag von Erzherzog Karl II. erbaute Glockenturm ist 34 Meter hoch und beherberg die „Liesl“. Sie ist die drittgrößte Glocke der Steiermark. Sehen kann man die Liesl beim jährlichen Grazer Stadtfest, da im Zuge dessen Führungen im Glockenturm angeboten werden.
Der Chinesische Pavillon wurde 1890 erbaut und ersetzte eine romanische Weinlaube. Von dort aus hat man einen wundervollen Blick über Graz. Bei Regen bietet der Pavillon einen trockenen Unterschlupf und an heißen Tagen Schatten.
Die große Zisterne – im obersten Teil des Schlossbergs gelegen – ist ein 16 Meter tiefer Kessel mit 5 Brunnenschächten. Sie fasst 900.000 Liter und dient heute als Löschwasser-Reservoire.
Landhaus
Das Grazer Landhaus ist wirklich einen Besuch wert! Dieses wunderschöne Bauwerk – dessen Haupttrakt 1557 bis 1565 von Domenico dell’Allio erbaut wurde – hat einen dreigeschossigen Arkadenhof und einen prächtigen Brunnen. Der Landhausbrunnen ist mit 1590 datiert und zählt als eines der bedeutendsten Bronzegusswerke des Manierismus außerhalb Italiens. Während die barocke Landstube heute der Sitzungssaal des Steiermärkischen Landtages ist, finden im Arkadenhof zahlreiche Veranstaltungen statt.
Grazer Stadtkrone
Die sogenannte Grazer Stadtkrone besteht aus der Grazer Burg (ehemalige Residenz steirischer Landesfürsten und späterer Kaiser), der heutigen Domkirche, dem Priesterseminar (ein ehemaliges Jesuitenkolleg, an das die erste Universität der Stadt anschließt) und dem Mausoleum für Kaiser Ferdinand II. Dieses Ensemble geschichtsträchtiger Bauten liegt am Fuße des Schlossberges und bildet eine seltene Einheit weltlicher, kirchlicher und geistiger Macht, wie man sie in keiner anderen Stadt Österreichs findet.
In der Grazer Burg kann man die bekannte Doppelwendeltreppe – auch „Versöhnungsstiege“ genannt – besichtigen. Sie besteht aus zwei gegenläufigen Treppen, die auf sich auf jedem Stockwerk treffen und sich wieder trennen.
Der Dom und das Mausoleum befinden sich gleich neben der Burg. Im Mausoleum wurde 1637 Kaiser Ferdinand II beigesetzt. Leider war das Mausoleum geschlossen als wir es besichtigen wollten. Daher leider nur Fotos von außen.
Ein spannender Beitrag über die Grazer Stadtkrone findest du hier: https://tvthek.orf.at/history/Kultur/12995479/Die-Stadtkrone-Juwele-des-Grazer-Weltkulturerbes/12755526
Stadtrundgänge
Du möchtest an einem Stadtrundgang teilnehmen? Das ist eine sehr gute Idee! Hier findest du geführte Touren: https://www.graztourismus.at/de/sehen-und-erleben/gefuehrte-touren
Fazit
Das Wochenende in Graz habe ich wieder sehr genossen!
Graz ist meiner Meinung nach eine der schönsten Städte Österreichs und immer wieder eine Reise wert!